EINE WELTGESCHICHTE

VOM URKNALL BIS MORGEN


Auf unserer Reise durch die Weltgeschichte haben wir mit dem Urknall begonnen, staunend die Entstehung des Lebens und die Entwicklung des Menschen beobachtet und sind über Mesopotamien und Ägypten in die Zeit der historischen Geschichtserzählung eingestiegen. Danach wir uns mit der griechischen Antike beschäftigt und sind mit Alexander bis nach Indien gezogen. Die Geschichte des Römischen Reichs hat uns lange beschäftigt. Das Ende des Weströmischen Reiches haben wir im Rahmen der sogenannten Völkerwanderung erlebt und schauen im Folgenden auf die Geschichte des Oströmischen Reiches, später auch das Byzantinische genannt.

 

Auf der Seite "Warum? Wie ? Was?" kannst Du sehen, welche Blogfolgen in welche Rubrik gehören und was die nächsten Kapitel sein werden.

 

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Die Folgen bauen aufeinander auf. Neueinsteiger im Zweifel also auch gerne mal in die Vorfolgen zurückblättern.


Der Unterschied zwischen Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft ist eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige.

Albert Einstein


Die aktuelle Folge

(147) Zoe und ihre Männer

Zoes erster Mann: Romano III.

Zoe hat in ihrem Leben einiges mitgemacht, manches gewollt, manche Ideen hatten auch andere. Konstantinos VIII. hatte, um die Thronfolge zu sichern, kurz vor seinem Tod die Heirat seiner Tochter mit dem älteren Senator Romanos Argyros (968 bis 1034, reg. 1028 bis 1034) arrangiert, der dann als Romanos III. den Thron bestieg. Für die Ehe mit Zoe musste er sich vorher noch schnell von seiner Frau Helena (um 1025) scheiden lassen.

 

Die sechs Regierungsjahre Romanos‘ III. verliefen ziemlich ruhig. Er investierte viel in Bauten, insbesondere kirchliche, da er vor seiner Thronbesteigung Verwalter der kirchlichen Vermögen gewesen war. Sein Versuch, gegen die Araber zu ziehen, endete 1030 mit einer bösen Niederlage bei Azaz in der Nähe von Antiochia. Da half auch ein Seesieg in der Adria nicht mehr. Zoe beobachtete sehr genau und wandte sich von ihrem glücklosen Ehemann ab und einem gewissen Michael aus Paphlagonien zu.

 

Zoes zweiter Mann: Michael IV.

Michael (1010 bis 1041, reg. 1034 bis 1041) war durch seinen älteren Bruder Johannes (vor 1010 bis 1043) an den Hof gekommen. Der hatte es zum parakoimomenos, also zum obersten Eunuchen und Vorsteher des kaiserlichen Haushalts geschafft. Wie sein in den Geschichtsbüchern geläufiger Beiname orphanotrophos verrät, war er wohl auch verantwortlich für die Waisenhäuser.

 

Zoe verliebte sich in den Neuankömmling Michael. Romanos kam dahinter. Neugier ist manchmal tödlich. Am 11. April 1034 starb der Kaiser, durch Gift oder im Bad ertränkt. Zoe war nur wenig überrascht. Am Tag darauf heiratete sie ihren Liebhaber, der sich nun als Kaiser Michael IV. nennen konnte. Der Patriarch Alexios I. (gest. 1043, amt. 1025 bis 1043) musste mit 50 Goldpfund bewegt werden, diese etwas anrüchige Zeremonie durchzuführen. Anscheinend war Michael Epileptiker und zudem kein großer Stratege. Das Regieren überließ er seinem Bruder Johannes. Beiden gelang es, Zoe von den Regierungsgeschäften fernzuhalten. Sie wurde wohl im Gynaeceum, dem für Frauen vorgesehenen Teil des Palastes mehr oder weniger gefangen gehalten. Sie hatte sich das alles sicher anders vorgestellt.

 

Politisch gab es Licht und Schatten. 1037 konnte mit dem Kalifat der Fatimiden in Ägypten ein dreißigjähriger Friedens- und Beistandspakt geschlossen werden. Es gab mittlerweile durchaus unterschiedliche Kalifate und Herrschaftsstrukturen. So hatten sich die Fatimiden die Schwäche des abbasidischen Kalifats nutzend in Syrien, Ägypten und im Maghreb durchsetzen können. Der Vertrag von 1037 sorgte also nicht zwingend für Ruhe an der Ostgrenze.

 

Hilfe aus Norwegen

In Sizilien konnten 1037 Messina und 1040 Syrakus erobert werden. Dabei half Harald Hardråde, der spätere König von Norwegen (1015 bis 1066, reg. 1047 bis 1066) mit der Warägergarde. Diese Leibgarde des Kaisers war 988 entstanden, als Wladimir I., der Großfürst der Kiewer Rus eine Truppe von Warägern, mit denen er sein Reich erobert hatte, nach Byzanz schickte, um Basileios II. zu unterstützen.

 

Diese Verweise in entferntere Gegenden wie Norwegen und Russland zeigen, dass wir aus einer immer komplexer werdenden, vernetzten Welt berichten, deren Geschehnisse sich immer weniger in einer linearen Darstellung fassen lassen. Auf der anderen Seite gehen Entwicklungslinien verloren, wenn wir anfangen würden, in unserer Erzählung immer zwischen den verschiedenen Orten und Handlungssträngen hin und her zu springen. So machen wir also im Byzantinischen Reich weiter und vermerken, dass die Wikinger im Mittelmeerraum angekommen sind. Die Warägergarde war in den nächsten 150 Jahren bis zum vierten Kreuzzug 1204 die dem Kaiser treu ergebene Leibgarde, die sich aus Skandinaviern und Angehörigen der Kiewer Rus, später nach 1066 auch aus Angelsachsen zusammensetzte.

 

Michael, oder eigentlich ja Johannes ließen den Sieger von Syrakus, einen Herrn Georgios Maniakes (etwa 998 bis 1043), bald nach seinem Erfolg aufgrund angeblicher Illoyalität gefangen nehmen. So ein erfolgreicher Feldherr mag ja gerne mal auf ehrgeizigere Ideen kommen. Da baut man als Herrscher gerne vor. Diesmal ging der Schuss ein wenig nach hinten los. Das gerade eroberte Syrakus war schnell wieder verloren. Zudem gab es mit den Wikingern Stress, da diese sich im byzantinisch beherrschten Süditalien neue Bleiben suchten. Nicht immer gewaltfrei.

 

Wie üblich: Unruhiger Balkan

Auch auf dem Balkan wurde es wieder unruhiger.  Es gab Aufstände, die vor allem durch eine härtere Steuerpolitik ausgelöst wurden. Die Abgaben waren nun als Geldzahlung abzuführen und nicht mehr wie bisher in Naturalien. Peter II. Deljan (gest. 1041, reg. 1040 bis 1041) ließ sich 1040 zum Zaren krönen und konnte bis nach Thessaloniki vorstoßen, wo er dann allerdings vernichtend geschlagen wurde. Erfolgreicher agierte Stefan Vojislav von Zeta (gest. 1043, reg. 1018 bis 1043). Der war zwar 1035 mit einem Aufstand gescheitert, konnte aber 1042 ein von Byzanz unabhängiges Fürstentum Duklja errichten. Dieses etwa in der Gegend des heutigen Montenegro liegende Gebiet konnte seine Unabhängigkeit bis ins 15. Jahrhundert erhalten. Dann kamen die Osmanen, die ja auch das Ende des Byzantinischen Reiches besiegelten.

 

Zoe adoptiert

Michael war persönlich bei diesen Feldzügen dabei, kam jedoch so schwerkrank nach Konstantinopel zurück, dass sein Bruder und Regent zügig die Nachfolge in seinem Sinne regelte. Zoe musste den Neffen ihres Mannes adoptieren, der als Sohn dessen Schwester Maria (um 1040) auch der Neffe Johannes' war. So sollte die Verbindung zur kaiserlichen makedonischen Dynastie erhalten bleiben, was für die Legitimation nach innen und außen nicht unwichtig war. Dieser Neffe hieß auch Michael (um 1015 bis 1042, reg. 1041 bis 1042). Sein Beiname Kalaphates weist auf den Beruf des Vaters hin, der seinen Lebensunterhalt als Kalfaterer verdient, also die Fugen zwischen den Schiffsplanken abgedichtet hatte. Ehrbar, aber nicht unbedingt der aristokratischste aller Stammbäume. Michael IV. erlag am 11. Dezember 1041 seiner Krankheit und sein Neffe bestieg als Michael V. den Thron.

 

Michael V. hatte das Spiel nicht wirklich verstanden. Er hatte die verwegene Idee, dass er als Kaiser aus eigener Verantwortung heraus regieren könne. Sein Onkel Johannes Orphanotrophos mag es als undankbar empfunden haben, dass er, der seinen Neffen gerade erst auf den Thron gebracht hatte, kurz danach in ein Kloster verbannt wurde. Zoe ging es nicht viel besser, am 19. April 1042 fand auch sie sich in einem Kloster wieder. Damit war aber die zentrale Stütze der Legitimation Michaels verschwunden, was sich sofort bemerkbar machte. Nun zwei Tage später kam es zu einem Volksaufstand. Michael wurde abgesetzt, geblendet und nun selbst in ein Kloster gesteckt, wo er am 24. August 1042 verstarb.

 

Zoe und ihre Schwester auf dem Thron

Im Zuge des Volksaufstandes vom 21. April 1042 hatte er noch Zoe und deren Schwester Theodora (um 980/985 bis 1056, reg. 1042 und 1055 bis 1056), die bereits seit 1032 in einem Kloster lebte, zu Mitkaiserinnen erheben müssen. Wieso es wichtig war, dass ein Kaiser, den man gerade wegen fehlender Legitimation aus dem Amt jagte, Nachfolgeregelungen treffen sollte, ist nicht ganz einsichtig. Ebenso scheint man Zoe die Adoption dieses Usurpators, als den man ihn wohl ansah, nicht übel genommen zu haben.

 

Zoes dritter Mann: Konstantinos IX.

So saßen mit Zoe und Theodora III. plötzlich zwei Frauen auf dem Thron in Konstantinopel. Eigentlich war Theodora die erste Kaiserin dieses Namens. Die Zählweise fußt auf der Idee, die Ehefrau Justinians I. als Theodora I. zu bezeichnen und die für ihren Sohn Michael III. regierende Theodora als Theodora II. zu führen.

 

Doppelspitzen funktionieren mitunter, aber nicht immer. Hier ging es nicht lange gut, beide Schwestern waren sich nicht grün. Zoe übernahm die Initiative und heiratete erneut – zum dritten Mal. Der Glückliche hieß Konstantinos Monomachos (um 1000 bis 1055, reg. 1042 bis 1055). Auch für ihn war es die dritte Ehe. Zuvor war er mit einer Nichte von Romanos III. verheiratet gewesen. Ein Mann von Stand und kein Kalfaterer. Er war vor Jahren verbannt gewesen, da er an einer Verschwörung gegen Zoes vormaligen Mann Michael IV. beteiligt gewesen war. Bereits am 12. Juni 1042 wurde Konstantinos IX. gekrönt, die Episode mit den beiden Kaiserinnen dauerte also keine drei Monate. Vergiss mir aber Theodora nicht! 

 

Rebellionen

Nun war aber erst einmal Konstantinos IX. Kaiser, wiewohl seine Frau und ihre Schwester formal Mitkaiserinnen blieben. In Konstantinos' dreizehnjähriger Regierungszeit passierte einiges. Zunächst musste er sich mit einigen Rebellen befassen. Auf Zypern hatte Theophilos Erotikos (um 1040) versucht, sich selbstständig zu machen. Es blieb bei dem Versuch.

 

Dann entband der Kaiser Georgios Maniakes von seinem Kommando in Süditalien. Wir hatten den Sieger von Syrakus zurückgelassen, nachdem er von Johannes Orphanotrophos verhaftet worden war. Michael V. hatte ihn allerdings bereits 1042 wieder begnadigt und nach Italien zurückgeschickt. Nun wandte sich wieder ein Kaiser gegen ihn. Diesmal ließ Georgios sich nicht einfach gefangen nehmen. Er ging aufs Ganze, rief sich selbst zum Kaiser aus und zog gen Konstantinopel. Bei Thessaloniki kam es zum Showdown mit den kaiserlichen Truppen. Den Sieg vor Augen wurde Maniakes tödlich verwundet und der Aufstand war beendet. Konstantinos atmete auf. Auch in Thrakien versuchte sich noch 1047 ein Usurpator. Leo Tornikios (um 1045) konnte weite Teile des Landes erobern, wurde dann aber doch erwischt und gefangen.

 

Waren die Usurpationen ein Zeichen dafür, dass es nie gut ist, wenn man sich als Kaiserhaus mit Nachfolgestreitigkeiten befasst und die Sicherung des eigenen Landes vernachlässigt, so konnte Konstantinos hier wieder ein wenig für Ordnung sorgen. Er musste allerdings trotzdem mit den Folgen der Versäumnisse seiner Vorgänger leben.

 

Heiratspolitik mit der Rus

Dass durch die Probleme mit Maniakes die Normannen in Süditalien immer mehr Fuß fassen konnten, war noch eines der kleineren Probleme. Bedrohlicher war der Angriff der Kiewer Rus, die wohl von Maniakes für seinen geplanten Angriff auf die Hauptstadt als Bundesgenossen angeworben worden waren. Immer noch war das »Griechische Feuer« die entcheidende Waffe, fremde Flotten zu besiegen. Das musste nun auch Großfürst Jaroslaw I. „der Weise“ (979 bis 1054, reg. 1019 bis 1054) lernen. Konstantinos hatte aber kein Interesse an lang andauernden Konflikten mit dem immer stärker werdenden Reich im Norden. So verheiratete er seine Tochter, deren Namen wir nicht genau kennen, vielleicht Anastasia (gest. 1067), mit Jaroslaws Sohn Wsewolod I. (1030 bis 1093, reg. 1078 bis 1093), der von 1078 bis zu seinem Tod einer der Nachfolger seines Vaters werden sollte.

 

Immer wieder der Balkan

Ebenfalls aus dem Nordosten kamen die Petschenegen. Sie nutzten 1048 die Konzentration auf die Abwehr des Usurpationsversuches von Leon Tornikes in Thrakien und fielen in Makedonien ein. Bereits in den zwanzig Jahren zuvor hatte es immer wieder Überfälle gegeben. Nun waren sie in Massen unterwegs und ließen sich im Balkan nieder. Konstantinos konnte sich nicht wirklich wehren, er griff auf das seit Jahrhunderten bewährte Mittel der Tributzahlungen zurück, um diesen Krisenherd ruhig zu halten.

 

Auch im Osten geschah einiges. 1045 annektierte Konstantinos das armenische Königreich mit der Hauptstadt Ani an der heutigen türkisch-armenischen Grenze. Viel Freude daran hatten die Byzantiner aber nicht. Bereits 1064 wurde es von den türkischstämmigen Seldschuken erobert. Auch wenn dies nach der Zeit Konstantinos‘ IX. geschah, hatte er doch einen ordentlichen Teil Schuld an dieser Entwicklung. Nachdem es bereits 1046 zu einem ersten Kontakt mit den Seldschuken gekommen war, schloss er 1048 einen Friedensvertrag mit ihnen und verließ sich darauf. Hätte er sich ein wenig mit der Geschichte der Menschen beschäftigt, wäre er sicherlich vorsichtiger gewesen. So glaubte er aber an den Frieden und entmilitarisierte, vor allem, um Geld zu sparen, die Grenzzone in Armenien. So etwas tut man nicht ungestraft, wie wir wieder einmal feststellen müssen.

 

Das Große Schisma 1054

In die Regierungszeit Konstantins fällt auch das sogenannte »Große Schisma« von 1054. Das stete Auseinanderdriften zwischen der durch den Papst vertretenen katholischen Kirche auf der einen Seite und der orthodoxen Kirche mit den Patriarchen von Konstantinopel auf der anderen, ist selbst uns, die wir nicht so auf die Religionsgeschichte schauen, nicht verborgen geblieben. Der Auslöser war relativ banal. Es ging um die Nutzung von gesäuertem oder ungesäuertem Brot beim Abendmahl, das Verschütten von geweihtem Wein durch einen orthodoxen Priester in Konstantinopel, die Verweigerung des Patriarchen Michael Kerullarios (um 1000 bis 1058, amt. 1043 bis 1058), den Papst Leo IX. (1002 bis 1054, amt. 1049 bis 1054) als Vater anzusprechen – er nannte ihn »Bruder« – und ähnlich dramatische Dinge. Man exkommunizierte sich gegenseitig und tat wenig bis nichts, um das zerrüttete Verhältnis wieder zu kitten. So blieb man gegenseitig exkommuniziert und ging seiner Wege. Der Papst versuchte noch, den Seldschuken im Kampf gegen Byzanz zu helfen, allerdings vergeblich. Ob diese Allianz zu einem wirklich guten Ergebnis geführt hätte, bezweifeln wir auch ein wenig.

 

Theodora, nicht Zoe

Konstantinos IX. starb am 11. Januar 1055. Ihm folgte Theodora III. Eigentlich war sie ja die ganze Zeit Mitkaiserin gewesen, so dass sie für diese Nachfolge eigentlich gar nichts hätte tun müssen. Zoe war bereits 1050 gestorben, den letzten Verwandten Konstantinos‘, Theodosios Monomachos (um 1050), konnte Theodora beiseite drücken.

 

Sie übernahm ein Reich, das Konstantinos in keinem einfachen Zustand hinterließ. Neben dem endgültigen Bruch mit dem Papst, dem Entblößen der armenischen Grenze und der notwendigen Tolerierung der Petschenegen auf dem Balkan, hatte er auch die Staatsfinanzen nicht wirklich im Griff halten können. Zur Lösung hatte er das System der Pronoia geschaffen. Ähnlich wie im westlichen Feudalwesen wurden Landgüter vom Kaiser auf Lebenszeit an eine Person übertragen, die dafür bestimmte Leistungen, Steuern oder Militärdienste, übernehmen musste. Schwerwiegender war seine massive Geldentwertung, bei der er den Goldanteil in Münzen auf 75 Prozent reduzierte, was eine jahrzehntelange Inflation auslöste.

 

Theodora war mittlerweile über 70 Jahre alt. An sich kein Grund, bereits nach anderthalb Jahren auf dem Thron am 31. August 1056 das Zeitliche zu segnen. Als letzte in der Kette der makedonischen Dynastie hatte sie kurz vor ihrem Tod den ebenfalls schon älteren Michael Bringas (gest. 1059, reg. 1056 bis 1057), den im Heer für das Finanzwesen zuständigen Beamten, zu ihrem Nachfolger bestimmt. Dabei war sie allerdings so schwer erkrankt, dass sie nicht mehr sprechen konnte. Ihr Berater Leo Paraspondylos (um 1050) entschied aber, dass sie an der entscheidenden Stelle der Diskussion genickt habe. Manchmal helfen auch kleine Schläge auf den Hinterkopf und die Sache geht voran. Theodosios Monomachos wollte es dieses Mal nicht so einfach geschehen lassen, fand aber zu wenig Unterstützer für eine erfolgreiche Usurpation.

 

Das nächste Mal erleben wir dann mit Michael beginnend eine schwierige Phase für das Byzantinische Reich.

Nun freilich starren Sinnes zu behaupten, dass das, was ich gesprochen habe, auch unbedingte Wahrheit sei, das schickt sich nicht für einen, der zu denken pflegt.

Platon