· 

(98) Das Ende der Reichskrise

Das letzte Mal haben wir Valerian gegen die Sassaniden kämpfen und letztlich verlieren sehen. Seine Gefangennahme war sicherlich ein Schock für die römische Gesellschaft, die ja noch auf andere Kriegsschauplätze achten musste.

 

Germaneneinfälle

Während sein Vater im Osten kämpfte, hatte Gallienus im Westen ebenfalls alle Hände voll zu tun. Viele Versuche der Germanen, in die römischen Provinzen einzudringen, konnte er abwehren, aber nicht alle. Einer größeren Gruppe von Franken gelang es sogar, über die Pyrenäen bis nach Katalonien vorzustoßen und dort die Stadt Tarraco, das heutige Tarragona, zu zerstören. Wir erinnern, dass die Franken ein Zusammenschluss einzelner Stämme der Rhein-Weser-Germanen waren. 260 musste Gallienus bei Mailand einen Vorstoß von Alamannen und Juthungen zurückschlagen. Er konnte nicht verhindern, dass die Sueben das von Vespasian eroberte Dekumatland (agri decumates) besetzten, so dass die Reichsgrenze künftig durch Rhein, Donau und Iller gebildet wurde. Der Limes war als Grenzbefestigung Geschichte.

 

Revolten

Und es blieb weiterhin bunt. In Pannonien gab es zwei Revolten. Publius Cassius Regalianus (gest. 260/261), Statthalter von Moesien und Pannonien, und Ingenuus (gest. 260), Statthalter im östlichen Teil der Provinz Pannonia, ließen sich – unabhängig voneinander – zum Kaiser ausrufen, als sie von Valerians Gefangennahme hörten. Ingenuus wurde von Aureolus (um 225 bis 268), dem Befehlshaber von Gallienus‘ Kavallerie, geschlagen, Regalianus von Gallienus selbst. Um dies zu tun, hatte er das Kommando der Rheinarmee Marcus Cassianus Latinius Postumus (gest. 269) übertragen, was nur eine so mittelgute Idee war.

 

Ungewollte Reichsteilung

Postumus griff sofort Köln an, wo Gallienus seinen Sohn zurückgelassen hatte, eroberte die Stadt und tötete den Thronfolger. Du ahnst, was nun passierte: Postumus rief sich zum Kaiser aus. Die Provinzen im Westen, also in Britannien, Gallien, Spanien sowie Germanien und Raetien folgten ihm. Damit ließ es Postumus genug sein. Die Idee einer Reichsteilung war konkreter geworden: Es gab faktisch ein Westreich von beträchtlicher Größe. Bis 274, also etwa 14 Jahre, hielt es sich. Gallienus konnte 265 zwar Raetien zurückerobern, scheiterte aber mit dem Versuch, Postumus insgesamt zu besiegen. Dieser wurde dann 269 von seinen eigenen Leuten getötet, als er die Plünderung von Mainz untersagte, wo der Usurpator Ulpius Cernelius Laelianus (gest. 269) gerade besiegt worden war. Das ließen die Soldaten nicht mit sich machen, da ermordeten sie doch lieber ihren Kaiser.

 

In den Jahren zuvor war es Postumus immerhin gelungen, die Rheingrenze vor weiteren Überfällen germanischer Stämme zu bewahren. Nach seinem Tod ging es mit dem imperium gallorum, wie dieses Teilreich genannt wurde, bergab. Im Jahr 274 konnte Kaiser Lucius Domitius Aurelianus, kurz Aurelian (214 bis 275, reg. 270 bis 275), den Nachfolger von Postumus namens Gaius Pius Esuvius Tetricus (um 270) in der Nähe von Châlons-sur-Marne endgültig besiegen. Das gallische Sonderreich war Geschichte.

 

Sieg im Osten - und eine neue Usurpation

Im Osten sorgten die Feldherren Fulvius Macrianus (gest. 261) und Callistus (gest. um 261) dafür, dass Schapur I. seinen Sieg über Valerian nicht mit größeren Gebietsgewinnen vergolden konnte. Nach einer Niederlage bei dem von Pompeius in Pompeiopolis umbenannte Soli in Kilikien zog sich der persische König hinter den Euphrat zurück. Macrianus ließ daraufhin seine Söhne Titus Fulvius Junius Macrianus (gest. 261) und Titus Fulvius Junius Quietus (gest. 261) zu Kaisern ausrufen, die Sache begann Mode zu werden. Anders als Postumus beschränkte er sich nicht auf den Osten, wiewohl sich die Provinzen in Kleinasien, Syrien und Ägypten dieser Rebellion anschlossen und er somit bereits über ein großreichähnliches Herrschaftsgebiet verfügt hätte. Er zog vielmehr mit seinem gleichnamigen Sohn nach Westen, um Gallianus zu besiegen und Herrscher über das gesamte Römische Reich zu werden. Wieder half Aureolus, der Kavalleriegeneral. Er besiegte Macrianus noch auf dem Balkan.

 

Palmyra macht sich selbständig

Der andere Sohn, Quietus, war in Syrien geblieben und wurde hier von Septimus Odaenathus (um 220 bis 267, reg. 263 bis 267), dem Herrscher von Palmyra, ermordet. Dieser war von Gallienus als Oberbefehlshaber über alle Truppen im Osten eingesetzt worden und nutzte diese Position durchaus erfolgreich. So entriss er den Sassaniden zwischen 262 bis 267 große Teile Mesopotamiens. Formal war er Klientelkönig von Roms Gnaden, realiter herrschte er vollkommen unabhängig. 267 fiel er einem Verwandtenmord zum Opfer, seine Witwe Septimia Zenobia (etwa 240 bis etwa 274) machte jedoch in seinem Sinne weiter – nicht nur zur Freude Roms, da sie auch Syrien und das reiche Ägypten in den palmyrischen Staat integrierte. 272 gelang es schließlich Aurelian, dem Spuk ein Ende zu setzen, die Stadt zu erobern und Zenobia gefangen zu nehmen. Gallienus war aber zu seiner Zeit sicherlich froh, mit Palmyra an der Grenze zu den Persern ein Bollwerk zu haben, das ihm für seine anderen Probleme Zeit und Kraft ließ.

 

Gallienus' Ende

Und Probleme hatte er wahrlich genug. 268 waren es wieder die Goten, die Stress machten. Gallienus konnte einen großen Goteneinfall zurückschlagen, musste sich dann aber sofort gen Mailand wenden, wo Aureolus, der ihn ja schon zwei Mal gerettet hatte, nun selbst an die Macht wollte. Dieser hatte vorher schon länglich taktiert, war auch zwischendurch mal Unterstützer von Postumus gewesen, immer auf der Suche nach den besten Möglichkeiten für sich. Zu einer Auseinandersetzung zwischen beiden kam es allerdings nicht mehr, da Gallienus – wie kennen das schon – vorher einer Verschwörung seiner eigenen Offiziere zum Opfer fiel und ermordet wurde. Du siehst, es war nichts mit den das letzte Mal erhofften fünfzehn Jahren Ruhe, im Gegenteil.

 

Die Herrschaft über das Römische Reich glich mehr einem Jonglieren mit vielen Bällen, von denen immer mal wieder einer auf den Boden fiel. Gallienus beherrschte diese Kunst erstaunlich gut. Die Donaugrenze hielt, das gallische Sonderreich konnte er zwar nicht besiegen, es hielt aber die Rheingrenze von germanischen Überfällen frei und im Osten half ihm Odaenathus aus Palmyra. Alles nicht ideal, aber es hätte schlimmer kommen können.

 

Dennoch wird die Regierungszeit Gallienus‘ als der Höhepunkt der Reichskrise des 3. Jahrhunderts bezeichnet, weil eben an allen Ecken was los war und es mit dem gallischen Sonderreich und Palmyra zwei faktische Abspaltungen gab, die Rom nicht sofort wieder einfangen konnte. Die ganze Sache hätte an dieser Stelle auch anders ausgehen können und unsere Serie an Blogs über die römische Geschichte wäre zu Ende gewesen.

 

Wir wollen also Gallienus allen Respekt zollen. Er tat das Mögliche, durchaus nicht ohne Erfolg und er erkannte die Zeichen der Zeit und stieß Reformen an, die später durchaus Wirkung zeigen sollten. Als militärische Befehlshaber zog er nicht mehr Senatoren heran, sondern erfahrene Berufssoldaten vornehmlich aus dem Stand der Ritter. Das machte ihm im Senat zwar viele Feinde, weil es Karrieremöglichkeiten beschränkte, zeigte aber auf dem Feld durchaus Erfolge. Zudem schuf er eine mobile Eingreifreserve, eine Heereseinheit, die für das künftige römische Heer durchaus Vorbildcharakter hatte.

 

Das alles hatte seinen Preis, im wahrsten Wortsinn. Die Landesverteidigung, die Feldzüge mussten finanziert werden, Steuereintreiber war mit Sicherheit ein krisensicherer, im Zweifel aber auch nicht ungefährlicher Beruf. Dass sie erfolgreich waren, können wir auch daran erkennen, dass ab Mitte des 3. Jahrhunderts signifikant weniger Inschriften erhalten geblieben sind. Da diese bei den Steinmetzen bezahlt werden mussten, können wir schließen, dass die potentiellen Auftraggeber, also wohlhabende Landbesitzer beispielsweise, hierfür kein Geld mehr ausgeben konnten oder wollten. Die missliche wirtschaftliche Lage vieler führte letztlich auch dazu, dass Gallienus trotz seiner Verdienste in der Nachwelt keinen guten Leumund genoss.

 

Claudius ist zur Stelle…

Nach dem Mord an Gallienus wurde nicht der erfolgreiche Kavalleriegeneral Aureolus Kaiser, sondern Marcus Aurelius Valerius Claudius (214 bis 270. reg. 268 bis 270), der ebenfalls eine lange Militärlaufbahn aufzuweisen hatte und von Gallienus zum Oberbefehlshaber von Illyrien ernannt worden war. Ob er an der Verschwörung gegen Gallienus beteiligt war, ist unsicher. Er hielt sich zu diesem Zeitpunkt etwa 30 Kilometer nördlich Mailands auf, konnte also nach der Tat direkt auf die Bühne eilen und seine Ansprüche formulieren. Auf jeden Fall gab es im Heer, im Volk und auch im Senat keine Widerrede gegen seine Inthronisierung. Geschenke, man spricht von zwanzig Goldmünzen, für die Soldaten Gallienus‘, mögen hierzu ein wenig beigetragen haben. Aureolus wurde – wir sind nicht überrascht – kurzerhand ermordet.

 

…und hat Erfolg

Die Loyalität der Soldaten benötigte Claudius relativ schnell, da die Alamannen den Abzug der rätischen Legionen durch Aureolus genutzt hatten, um über den Brenner bis zum Gardasee vorzustoßen. Dort waren sie dann allerdings im November 268 gegen die römischen Legionen chancenlos. Claudius' Start als Kaiser lief also durchaus erfolgreich. Im nächsten Jahr musste er sich dann um die Goten kümmern, den Kriegsschauplatz hatte Gallienus ja aufgrund der Mailänder Revolte vorzeitig verlassen müssen. Auch hier hatte er Erfolg. Das war auch dringend notwendig, da die Goten gemeinsam mit den Herulern nicht nur in Illyrien und Pannonien eingedrungen, sondern auch schon bis auf den Peloponnes vorgestoßen waren. Bei Naissus, heute Niš, konnte er sie im Jahr 269 vernichtend schlagen. Er gab dann das Kommando an Aurelian ab, um in Rom nach dem Rechten zu sehen. Lange konnte er sich dort allerdings nicht aufhalten, bereits Ende 269 musste er wieder nach Pannonien, wo mittlerweile die Vandalen ihr Unwesen trieben. Auf diesem Feldzug erkrankte er und starb wahrscheinlich bereits im Januar 270. Ihm folgte sein Bruder Marcus Aurelius Claudius Quintillus (gest. 270, reg. 270).

 

Claudius baute auf den Reformen des Gallienus auf und vereinte Können und Fortune auf dem Schlachtfeld. Den Beinamen Gothicus bekam er posthum, der spätere Kaiser Konstantin I. (zwischen 270 und 288 bis 337, reg. 306 bis 337) erfand sogar eine Verwandtschaft zu Claudius, um sein Renommee zu stärken.

 

Quintillus hat nur wenige Tage regiert, die Soldaten bevorzugten Aurelian als Herrscher und das ist in der Zeit der Soldatenkaiser das ausschlaggebende Votum. Es ist unklar, ob Quintillus ermordet wurde oder den Freitod wählte. Bereits im April bejubelten die Soldaten dann den neuen Kaiser.

 

Aurelian: Erfolg und Misserfolg zu Beginn

Aurelian konnte auf den Reformen des Gallienus und die Erfolge Claudius‘ aufbauen. Ihm gelang es, in den fünf Jahren seiner Regierungszeit die Reichseinheit wiederherzustellen und das gallische Sonderreich sowie den Sonderweg Palmyras unter Zenobia wieder einzufangen.

 

Zunächst musste er sich jedoch um die laufenden Themen kümmern. Den Krieg mit den Goten konnte er schnell erfolgreich beenden. Auch die Vandalen, die die Donaugrenze unsicher machten, wurden im folgenden Jahr zurückgeschlagen. Als Nächstes standen die Markomannen und Alamannen auf der Tagesordnung, die über die Alpen plündernd in Italien eingefallen waren. Aurelians Plan, die Alpenpässe zu blockieren und so den Germanen den Rückweg abzuschneiden, funktionierte nicht. Vielmehr wurden die Römer in einen Hinterhalt gelockt und mussten bei Piacenza eine schwere Niederlage hinnehmen.

 

Aufstand des Finanzministers

Dass die Herrschaftsstrukturen in den letzten Jahrzehnten brüchig geworden waren, wurde augenfällig, als es nach dieser Niederlage in Rom zu einem Aufstand kam. Auslöser war wohl die Entlassung des Chefs der kaiserlichen Münzanstalten, manche sagen des Finanzministers namens Felicissimus (gest. etwa 271), übersetzt »Der Glücklichste«. Ihm wurden Korruption und Münzfälschungen vorgeworfen. Felicissimus und die Münzfabrikanten waren hinreichend auf Zinne und zettelten eine Revolte an.

 

Aurelian musste nach Rom und konnte in blutigen Straßenkämpfen mit tausenden von Toten, darunter auch mehrere Senatoren, den Aufstand niederschlagen. Auch Felicissimus kam ums Leben, unter Umständen sogar bereits, bevor der eigentliche Aufstand losbrach.

 

Währenddessen war das Glück auf Aurelians Seite, da sich die Sieger von Piacenza in einzelne Grüppchen zerstreuten, die nun Stück für Stück aufgegriffen und vernichtet werden konnten.

 

Konsolidierung

Als Folge dieses Germaneneinfalls befahl Aurelian, einen mächtigen Schutzwall rund um Rom zu bauen. Die Umsetzung dieses 19 Kilometer langen, sechs Meter hohen und dreieinhalb Meter breiten Bauwerks mit 18 Toren und 383 Wachtürmen wurde erst unter Aurelians Nachfolger Marcus Aurelius Probus (232 bis 282, reg. 276 bis 282) vollendet. Teile der mächtigen Mauer sind erhalten und beeindrucken uns auch heutzutage noch.

 

Aus den ewigen Kämpfen an der Donaugrenze zog Aurelian den Schluss, die nördlich der Donau gelegene, seinerzeit von Trajan eroberte Provinz Dacia aufzugeben. Die dort lebenden Römer wurden nach Thrakien und Moesien umgesiedelt. Vorher hatte er im Frühjahr 272 die Goten vernichtend geschlagen, wobei auch ihr König Cannabaudes (gest. 271) ums Leben kam. Die Gefahr war nachhaltig verringert, aber natürlich nicht ganz aus der Welt. Den Goten fiel nun ja quasi automatisch das Gebiet der aufgegebenen Provinz zu, was erst einmal für Ruhe sorgte. Für Rom war die Donaugrenze viel leichter zu verteidigen und Aurelian brauchte Ruhe in diesem Teil des Reiches.

 

Zenobia geht es an den Kragen

Er wollte ja als Nächstes im Osten für Ordnung sorgen und die immer eigenständiger agierende Zenobia von Palmyra in die Schranken weisen. Sie hatte sich mittlerweile mit ihrem Sohn, der den einprägsamen Namen Lucius Julius Aurelius Septimius Vaballathus Athenodorus (etwa 259 bis 274, reg. 267 bis 274) trug, zu Augusta und Augustus ausrufen lassen. Das klang nicht mehr nach irgendeiner Anerkenntnis einer Vorherrschaft eines (anderen) römischen Kaisers.

 

Die Niederwerfung des palmyrischen Sonderreiches lief ein wenig nach Caesars Motto veni, vidi, vici. Kleinasien und Ägypten ergaben sich kampflos. Syrien und Palmyra selbst wurden in drei erfolgreichen Schlachten niedergeworfen. Zenobia versuchte, zu den Sassaniden zu fliehen, wurde jedoch an der Euphratgrenze gefangen, worauf sich Palmyra endgültig ergab. Aurelian schonte die Stadt zunächst. Kaum war er wieder weg, um an der Donau gegen die Karpen zu kämpfen, löckten einige wider den Stachel. Sowohl in Palmyra als auch in Ägypten kam es im Frühjahr 273 zu Aufständen, bei denen sich jeweils auch ein Gegenkaiser ausrufen ließ, Firmus (gest. 273) in Ägypten und Septimius Antiochus (gest. nach 273), vielleicht ein Sohn des Odaenathus, in Palmyra. Aurelian ließ hier nicht mit sich spaßen, eilte an den Ort des Geschehens, besiegte die Aufständischen in Syrien, worauf auch Firmus in Ägypten aufgab und Selbstmord beging. Aurelian ließ nun keine Milde mehr walten, machte Palmyra dem Erdboden gleich. Die Separationstendenzen im Osten waren vorbei. Dass er anschließend im Jahr 274 auch bei der Auflösung des gallischen Sonderreiches erfolgreich war, wissen wir ja schon.

 

Aurelian war ein kluger, strategisch denkender Kaiser. Die Aufgabe der Provinz Dacia zeigt seinen realistischen Blick, die schnellen Siege an der Donau, über Palmyra und über Tetricus in Gallien zeigen seine Fähigkeiten als Feldherr. Auch innenpolitisch ging er notwendige Reformen an. Dies wurde ihm allerdings zum Verhängnis. Ebenso wie Gallienus notwendige Heeresreformen erkannt und angegangen hatte, sah Aurelian hinreichenden Veränderungsbedarf in der zivilen Verwaltung und in der Wirtschaft. Sein Kampf gegen die Korruption hatte ja schon zum Aufstand der Münzpräger geführt. Mit dem Steuergeld, das aus den von ihm wieder dem Reich eingegliederten Provinzen floss, konnte er seine Bemühungen fortsetzen, wobei es sicherlich auch weiterhin hinreichend Widerstände gegeben haben dürfte.

 

Eros steht für Tod

Unter anderem sein Privatsekretär mit dem schönen Namen Eros (um 270) war wohl in einem Ausmaß in Korruptionsgeschäfte verwickelt, dass er keinen anderen Ausweg sah, als seinen Herrn und Kaiser ermorden zu lassen. Auch wenn wir es nur am Rande erwähnen, sollte uns klar sein, dass in einem so selbstbezogenen Reich wie dem Römischen die Korruption gerade unter den Eliten ein weit verbreitetes Phänomen war.

 

Mit drei pragmatischen, klugen, strategisch denken Herrschern hatte Rom die Krise überwunden. Das Römische Reich hatte vor einem Zerfall in mindestens drei Reichsteile gestanden. Faktisch war dieser Fall ja sogar schon eingetreten. Aber es konnte sich noch einmal aufraffen und seinen Herrschaftsanspruch über den Mittelmeerraum, den Westen bis hoch nach Britannien und im Osten bis zum Euphrat erfolgreich erneuern.

 

Da aber in der Geschichte nichts ganz einfach ist, werden wir das nächste Mal auch erneut etwas strubbelige Zeiten erleben.